Burg Nideggen und Burgenmuseum Nideggen

Anschrift:Burgenmuseum Nideggen
Kirchgasse 10
52385 Nideggen
Ansprechpartner:Luzia Schlösser
Telefon: +49 (0) 2427 6340
Fax:+49 (0) 2427 902885
E-Mail:burgenmuseum@kreis-dueren.de
Webseite:www.burgenmuseum-nideggen.de
Öffnungszeiten:Di - So, 10:00 - 17:00 Uhr

Burg Nideggen und Burgenmuseum Nideggen

Burg Nideggen wurde im 12. Jahrhundert als Wohnsitz der Grafen von Jülich aufgrund der strategischen Überlegung gebaut, der von Steilhängen flankierte Höhenrücken böte Schutz vor Angriffen. Bei dieser ersten Anlage handelte es sich um eine Turmburg, bestehend aus dem heutigen Donjon (französisch “donjon”, zurückgehend auf das gallo-römische “dominiono” = Hauptturm), einer Ringmauer sowie weiteren Wirtschaftsgebäuden. Entgegen der oft noch vertretenen Meinung ist der Verteidigungswert eines Donjons ebenso wie der des später aufkommenden Bergfrieds relativ zu bewerten. Vor allem stellten die Türme ein weithin sichtbares Macht- und Herrschaftssymbol dar.

Ihre kulturelle und bauliche Blütezeit erlebte die Burg zwischen dem 13. bis Anfang des 16. Jahrhunderts. Noch heute steht sie in einer Reihe mit Residenzschlössern wie Heidelberg und Marburg und zählt zu den bedeutendsten Beispielen spätmittelalterlicher Residenzburgen.

Im 13. Jahrhundert rangen die Kölner Erzbischöfe mit mehreren regionalen Grafschaften um die Vormacht am Niederrhein. Erst die Schlacht bei Worringen 1288 beendete die Dominanz des Erzbistums Köln. Davon profitierten insbesondere die Jülicher Grafen.

Im Laufe der Jahre stieg man zur Vormacht am Niederrhein auf und 1356 wurde die Grafschaft zum Herzogtum Jülich. Um den wachsenden Repräsentationsaufgaben gerecht zu werden, wurde ein gewaltiger Palas mit angrenzendem Wohnbau errichtet. Im 15. Jahrhundert errichtete man ausgedehnte Zwingeranlagen. Dank dieser Baumaßnahmen war die Burg Nideggen glänzender politischer und kultureller Mittelpunkt Jülichs als auch die militärisch sicherste Burganlage des Herzogtums.

Herzog Wilhelm V. der Reiche war Repräsentant der mächtigen Burg Nideggen, bevor sie erste Zerstörungen erlitt. Im 16. Jahrhundert sollten sich die neuen Feuerwaffen gegenüber einigen Gebäudeteilen als stärker erweisen.

So wurde die Anlage bereits 1542 in Folge des Geldrischen-Erbfolgekriegs unter Kaiser Karl V. zerstört. Mitte des 17. Jahrhunderts wurde die Burg Opfer weiterer Angriffe, so auch 1678 durch den Sonnenkönig Ludwig und fiel dem stetigen Verfall immer mehr anheim.

Ein Erdbeben 1878 sorgte zusätzlich für starke Beschädigungen, doch ab 1902 wurde Burg Nideggen wieder aufgebaut und ab 1922 als Heimatmuseum genutzt. Nach ihrer erneuten Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde die Burg abermals ab Anfang der 50er-Jahre wieder hergerichtet und beherbergt seit 1979 im Bergfried das Burgenmuseum, das seine Besucher mit viel Liebe zum Detail in die Zeit der Ritter und der feudalen Feste eintauchen lässt. Die Burg und das Museum sind im Eigentum des Kreises Düren.
Das Burgenmuseum zeigt mittelalterlichen Burgalltag vom 12. bis 16. Jahrhundert und bietet zudem ein vielfältiges museumspädagogisches Programm.