Digitales Entwicklungsland
Eine Pressemeldung, nach der wir uns in Deutschland im Status eines Entwicklungslandes befinden sollten, ließ mich aufhorchen.
Ist dem wirklich so? Oder hat da wieder jemand maßlos übertrieben? Wir stehen doch schließlich auf Platz vier aller Wirtschaftsnationen. Also doch alles übertrieben?
Was mich betrifft erfahre ich fast jeden Tag, dass ich bei oben angesprochenem Dilemma an meine Grenzen stoße. Bisher habe ich mich stets damit herausgeredet, dass das eine Sache der Jungen wäre und mich nur noch peripher beträfe.
Ein Trugschluss, der sich Tag für Tag widerlegt. Ob Impfung, Urlaub, Bankgeschäfte oder… Die Liste ließe sich endlos fortsetzen. Immer wieder fühle ich mich genötigt, das Alte und Bewährte aufzugeben und mich damit abzufinden, die entstandenen Leerstellen mit neuem Wissen zu füllen.
Aber bin ich deshalb Teil eines Entwicklungslandes?
Sicherlich ist vieles übertrieben und einem momentanen „Hipe“ unterworfen. Auf meinem Smartphone stapeln sich die Apps, die ich zum großen Teil nach wenigen Anwendungen wieder löschen sollte. Das eine oder andere wird sich gewiss regulieren und analog muss nicht immer die schlechtere Lösung sein.
Aber wie soll es Gorbatschow vor 30 Jahren formuliert haben: „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.“ Da ich aber weder zu spät kommen und auch nicht bestraft werden möchte, muss ich mich wohl in das Unweigerliche fügen und mich neuen Inhalten und Herausforderungen stellen. Alleine schon deshalb, um beurteilen zu können, was wirklich wichtig und was auf den Misthaufen der Geschichte gehört.
In diesem Sinne, euer
Michael Kuhn
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