Es gibt Tage, an denen man am Verstand der Mächtigen dieser Welt zweifeln möchte. Wer jetzt vielleicht eine weitere Abrechnung mit Putin und seinen Schergen erwartet, liegt zwar nicht ganz aber doch ein Stück weit daneben.

Aufgeschreckt haben mich die Berichte über die Vorgänge in Brasilien. Zuerst muss man erfahren, dass es dort Menschen gibt, die in gut Trumpscher Art ihr vermeintliches Recht in die eigenen Hände nehmen wollten. Das Nichtakzeptieren demokratischer Vorgänge wie eine Wahl mündete in der Erstürmung und weitgehenden Verwüstung des Parlamentes. Natürlich war in der Person des abgewählten Präsidenten Bolsonaro rasch der Schuldige gefunden.

Trotzdem drängt sich mir der Verdacht auf, dass man mit dem neuen Präsidenten Lula den einen gegen den anderen Politclown eingetauscht hat. Warum?

Lula hatte nichts Besseres zu tun als unseren Bundeskanzler (Man kann über ihn denken wie man will) und mit ihm die gesamte westliche Welt bei erster Gelegenheit zu brüskieren. Dieser brasilianische Sozialist und Menschenfreund verweigerte doch allen Ernstes ein gemeinsames Vorgehen gegen die Menschen- und Völkerrechtsverächter in Moskau (und Peking). Garniert wurde dies durch ein Bekenntnis zum Frieden und der Anmaßung, ihn doch gefälligst als potentiellen Vermittler und Friedensstifter zu akzeptieren.

Mein erste Reaktion: Soll er sich doch sein Geld im Kreml besorgen und ruinöse Kredite in Peking aufnehmen.

Aber natürlich darf man so nicht denken. Am Ende kommt der noch auf die Idee den Regenwald abzuholzen. Also lässt man sich solche Torheiten gefallen. Man hat ja schließlich selber die Welt ausgebeutet und muss es deshalb heute ertragen, dass sich jetzt andere die Frechheit herausnehmen, moralische und ethische Grundprinzipien mit Füßen zu treten. Oder?

Ich denke nein. Wenn wir diesen Planeten noch retten wollen, müssen wir vor allem in Europa eine robustere Politik nicht nur anmahnen sondern auch durchsetzen.

In diesem Sinne euer

Michael Kuhn