Limburg an der Lahn

Ein Fachwerktraum an der A 3

Der Dom über der Altstadt.

Autor: Michael Kuhn

Ein Fachwerktraum in Hessen. Viele haben ihn schon gesehen, aber nur die wenigsten aus der Nähe. Millionen Menschen rasen in ihren Autos an Limburg vorbei und nur die wenigsten ahnen, welcher Schatz mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Baukunst sich dort am Rande der A 3 befindet. Der Autor hat sich nun entschlossen, den Schleier des Unbekannten ein Stück weit zu lüften.


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Immer wenn mich mein Weg über die A 3 in den Süden unseres Landes oder nach Frankfurt führte freute ich mich am Anblick des Limburger Domes, der wie eine Gottesburg einer längst vergangenen Zeit in die Höhe ragt. Die ersten Turmspitzen drängen bereits während der Abfahrt vom Elzer Berg in mein Bewusstsein. Jedes Mal nahm ich mir dann vor, auf der Rückfahrt oder beim nächsten Mal abzufahren, um Stadt und Dom einen Besuch abzustatten. Vierzig Jahre hat es gedauert, bis ich den Umsatz endlich in die Tat umsetzte. Und ich habe es nicht bereut.

Limburg ist eine Stadt voller Geschichte. Glücklicher Weise wurden Dom, Stadt und Stadtmauer rechtzeitig unter Denkmalschutz gestellt, so dass der Besucher staunend die romantischen Gassen, Plätze und Ausblicke erleben darf.

Erstmals erwähnt im Jahre 910 als „Limpurc“ entwickelte sich die Ansiedlung an der Lahn in den nächsten Jahrhunderten zu einer bedeutenden Stadt. Bereits im 12. Jahrhundert wurden Stadt- und Marktrechte verliehen. Der Bau der wehrhaften Stadtmauer fiel in den Beginn des 13. Jahrhunderts. Um 1315 wurde auch die erste steinerne Brücke über die Lahn errichtet, die einen hölzernen Übergang aus dem 12. Jahrhundert ersetzte. Zeitzeugen berichten vom Reichtum und dem guten Leben in der Stadt. Schätzungen zufolge lebten bis zu 4000 Menschen innerhalb der Mauern.

In diese Zeit fiel auch die Erbauung des heutigen St. Georg Domes im spätromanischen Stil. Eingeweiht wurde die damalige Stiftskirche im Jahre 1235. Erst ab dem Jahre 1827 darf die Kirche mit der Einrichtung des Limburger Bistums als Dom bezeichnet werden.

Einen ersten Einbruch erlebte die Entwicklung durch den katastrophalen Stadtbrand von 1289. Im 12. Jahrhundert stand die Stadt unter der Herrschaft der Isenburger, bis sie dann im 14. Jahrhundert an Kurtrier und später an Nassau fiel. Der Dreissigjährige Krieg machte auch vor Limburg nicht Halt. Hungersnöte, Einquartierungen und marodierende Soldateska fraßen den Reichtum der Stadt. Im 19. Jahrhundert erlebte die Stadt einen rasanten Aufstieg und fiel schließlich mit Nassau 1866 an Preußen. Im Kaiserreich wuchs vor allem die Eisenverarbeitende Industrie (Eisenbahn-Ausbesserungswerk). Elektrifiziert wurden die Stadt im Jahre 1892. Nach einer wechselvollen Zeit in und zwischen den beiden Weltkriegen, die jedoch keine gravierenden Zerstörungen mit sich brachte, kam die Stadt nach dem Krieg an das Bundesland Hessen.

Wer heute die Stadt besuchen möchte, folgt am besten der Ausschilderung in Richtung Dom und Altstadt. Es gibt genügend Parkmöglichkeiten am Rande des Zentrums. Viel Spaß bei der Entdeckung eines mittelalterlichen/frühneuzeitlichen Fachwerktraumes.

Fachwerk so weit das Auge reicht.

Der Rossmarkt im Herzen der Altstadt.

Fachwerk im Detail.

Über allem thront St. Georg.

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