Ein Neues Welterbe
Köln-Deutz und der FHPD feiern den Niedergermanischen Limes in Deutschland und den Niederlanden
Autor: Förderverein Historischer Park Deutz (FHPD)
Am 28.07.2021 trafen sich rund 80 Personen am Bronzemodel des Kastell Divitia in Köln-Deutz um die Aufnahme des Historischen Parks Deutz in die Liste der UNESCO-Welterbe zu feiern. Die UNESCO hat am 26.07. auf seiner diesjährigen Sitzung den Niedergermanischen Limes, die sich über 400 km erstreckende “nasse” Grenze zwischen der römischen Provinz Niedergermanien und dem freien Germanien als Welterbe aufgenommen. Das neue Welterbe „Niedergermanischer Limes“ setzt sich aus 44 Bestandteilen von Rheinland-Pfalz bis ins niederländische Katwijk zusammen. Sie erzählen von mehr als 400 Jahren römischer Entwicklung im Norden des einstigen Imperiums. (Vergl.: Deutsche UNESCO-Kommission)
Köln-Deutz und der FHPD feiern den Niedergermanischen Limes in Deutschland und den Niederlanden
Der Limes grenzte einst das Römische Reich im Nordwesten des Imperiums von Germanien ab. Zwei Abschnitte tragen bereits den Welterbetitel, was ab sofort auch für den Niedergermanische Limes, den “nassen Limes”,gilt. Nass, weil der Rhein über 400 km von Rheinbrohl in Rheinland-Pfalz bis an die Nordsee in den Niederlanden als gigantischer Festungsgraben der Grenze vorgelagert war.
Zeugnisse des Niedergermanischen Limes sind an zahlreichen Orten erhalten und heute noch sichtbar. In den Innenstädten von Köln, Bonn und Neuss haben sich bedeutende Reste der antiken Bebauung erhalten. So prägen die Lagerstraßen der Legionslager von Bonn und Neuss noch heute das örtliche Straßenbild. Das Praetorium zu Köln, dessen mächtige Grundmauern unter dem Rathaus zu besichtigen sind, gilt als der am besten erhaltene Statthalterpalast im römischen Reich. Spätantike Festungsbaukunst kann man in Köln-Deutz und Haus Bürgel bei Monheim oberirdisch besichtigen. Nicht überbaut und teilweise noch sichtbar sind das größte Legionslager des Römischen Reiches, das Zweilegionenlager Vetera I auf dem Fürstenberg bei Xanten sowie die beiden rheinabwärts folgenden Hilfstruppen-kastelle von Kalkar-Altkalkar und die jüngst entdeckten Lager von Till im Gelände auszumachen In den Niederlanden setzt sich die Kette der Festungen und Ansiedlungen über Nimwegen und Utrecht bis nach Katwijk an der Nordseeküste fort.
Grund genug für den FHPD (Förderverein Historischer Park Deutz) und anderer örtlicher Vereine die Verleihung des Welterbetitels am historischen Ort zu feiern.
Am Mittwoch, den 28.07.2021 trafen sich viele Interessierte am Bronzemodell auf dem Archäologischen Balkon des Historischen Parks Deutz zu einer tollen Veranstaltung.
Nach Bekanntgabe der Eintragung des Niedergermanischen Limes in die Liste der UNESCO-Welterbeliste hatte der FHPD ganz spontan und kurzfristig zu einem Umtrunk eingeladen.
Wir wollten unsere neue Welterbestätte Deutz gebührend feiern. (“Die ersten 100 Kölsch gehen auf uns!”)
Neben vielen eigenen Mitgliedern des FHPD und anderer Deutzer Ortsvereine kamen rund 80 Personen, darunter die Kölner Stadtdirektorin Andrea Blome, der Bezirksbürgermeister der Innenstadt Andreas Hupke, Prof. Dr. Alfred Schäfer vom Römisch-Germanischen Museum Köln und Steve Bödecker aus Bonn, als Vertreter der LVR-Bodendenkmalpflege im Rheinland. Ich war schon ein wenig überrascht, aufgrund dieser geballten Prominenz und der stark vertretenden Kölner Presse. „Nun ja, scheinbar haben wir in Köln ja wohl mittlerweile doch einen ganz guten Ruf!“, freute sich Thomas-Georg Tremblau, 1. Vorsitzender des FHPD.
Wer sich einen Überblick über die Geschichte und die Hinterlassenschaften des römischen Kastells auf der „schäl Sick“ machen möchte, ist dazu anhand einer virtuellen Führung herzlich eingeladen.
Zum Start der virtuellen Führung klicken Sie bitte unten auf das Bild…
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